Wie Farben auf den Menschen wirken, ist tief in dessen Entwicklungsgeschichte verankert. Diese Wirkung erfolgt größtenteils auf einer unbewussten Ebene und beruht auf jahrtausendealter Erfahrung. So wird blau mit dem Himmel und seiner Weite, aber auch Kälte verbunden, die im Freien häufiger herrscht. Brauntöne dagegen sind Farben der Erde und signalisieren Geborgenheit. Rot als Farbe des Blutes kann als Alarmzeichen dienen und regt deshalb den Kreislauf und Blutdruck an. Grün als Farbe der Pflanzen und Gelb als Sonnenton werden meistens als angenehm empfunden. Die Reaktionen auf diese Töne können vom Menschen nicht gesteuert werden, zudem sind sie bei allen Menschen gleich.

Trotzdem gibt es ganz bestimmte Vorlieben für bestimmte Farben, und nicht alle Menschen reagieren gleich intensiv auf verschiedene Farbreize. Die Kunst einer Farbgestaltung liegt deshalb darin, allgemeingültige und persönliche Wirkungen unter einen Hut zu bringen und gleichzeitig die Gegebenheiten eines Raums zu berücksichtigen. Wer solch eine Aufgabe in Angriff nehmen möchte, sollte sich vorab ein wenig mit Farbtheorie befassen.

Farben kombinieren

Harmonisch wird es, wenn man Farbtöne kombiniert, die zwischen zwei Grundfarben oder zwischen einer Grundfarbe einer benachbarten Sekundärfarbe liegen. Dieser Farbton muss nicht langweilig sein, weil die verwendeten Farbtöne ohne Weiteres kräftig sein können.

Räume verändern

Warme Erdtöne machen Räume gemütlich. In kleinen Zimmern schafft man so allerdings eine leicht beklemmende Enge. Helles Blau lässt einen Raum weit und luftig erscheinen. Zugleich wirkt blau allerdings auch eher kühl.

In hohen Räumen lässt sich die Decke mit einem dunklen Farbton optisch absenken. Helle Töne lassen Decken dagegen höher erscheinen. Blautöne verstärken diesen Eindruck noch. Dunkelgestrichene Seitenwände scheinen näher zu rücken, Zimmer wirken dann harmonisch. Einen schlauchartigen Raum verkürzt man mit Seitenwänden in hellen, kühlen Farben und einer dunklen Stirnwand.

Farbsysteme

Hier macht ein sogenannter Farbkreis die Beziehungen zwischen verschiedenen Tönen deutlich. Dieser Kreis basiert auf den drei Grundfarben Rot, Gelb und Blau. Mischt man diese miteinander, entstehen die Sekundärfarben Violett, Grün und Orange. Durch weiteres Mischen ergeben sich sämtliche übrigen Farbtöne. Mittels dieses Farbkreises können sich Hersteller leichter über eine Vielzahl exakt definierter Farbtöne verständigen. Ein Farbkreis dient auch dazu, abzuschätzen wie man die Farben mischen muss, um einen bestimmten Farbton zu erzielen. Aber auch hier gilt, Probieren geht über Studieren. Um gewünschte Farbtöne zu erzeugen, ist es auch möglich, dies an kleineren Flächen auszuprobieren. Bezüglich der verschiedenen Farbmöglichkeiten wird man nicht selten eine angenehme Überraschung erleben.

Von admin